Breathwork ist kraftvoll – und deshalb nicht für jeden geeignet
Ich liebe Breathwork. Es hat mein Leben verändert. Aber: Es ist eine intensive Praxis, die dein Nervensystem, dein Herz-Kreislauf-System und deine Psyche beeinflusst. Deshalb gibt es klare Kontraindikationen.
Absolute Kontraindikationen (NICHT teilnehmen!)
Bei diesen Bedingungen ist Breathwork zu riskant:
🚫 Schwangerschaft
Hyperventilation kann die Sauerstoffversorgung des Babys beeinträchtigen. Warte bis nach der Geburt!
🚫 Epilepsie
Intensives Atmen kann Anfälle triggern, da es die Gehirnwellen verändert.
🚫 Schwere Herzerkrankungen
Herzinfarkt (< 6 Monate her), instabile Angina Pectoris, schwere Arrhythmien. Breathwork erhöht temporär die Herzfrequenz.
🚫 Akute Psychose oder Schizophrenie
Veränderte Bewusstseinszustände können psychotische Episoden verstärken.
🚫 Schweres Asthma (unkontrolliert)
Bei schwerem, unkontrolliertem Asthma kann intensives Atmen einen Anfall auslösen. Leichtes, gut kontrolliertes Asthma ist meist OK (mit Inhalator dabei!).
🚫 Netzhautablösung in der Vorgeschichte
Der erhöhte Druck beim intensiven Atmen kann riskant sein.
Relative Kontraindikationen (Vorsicht, ärztliche Abklärung!)
Bei diesen Bedingungen ist Breathwork möglich, aber nur nach Rücksprache mit deinem Arzt und unter erfahrener Anleitung:
- Hoher Blutdruck (unkontrolliert): Breathwork kann Blutdruck temporär erhöhen.
- Diabetes (Typ 1): Hyperventilation kann Blutzucker beeinflussen. Vorher messen!
- PTSD (komplexes Trauma): Kann sehr intensiv sein. Nur mit erfahrenem Facilitator!
- Bipolare Störung: Kann manische Episoden triggern. Nur in stabiler Phase und mit therapeutischer Begleitung.
- Vor kurzem durchgeführte Operationen: Mind. 6-8 Wochen Abstand, je nach OP.
- Einnahme von Antipsychotika oder starken Benzodiazepinen: Kann Wirkung beeinflussen.
Was passiert während Breathwork im Körper?
Um zu verstehen, warum diese Kontraindikationen existieren, schauen wir uns an, was physiologisch passiert:
1. Hyperventilation senkt CO2
Intensives Atmen reduziert CO2 im Blut → leichte respiratorische Alkalose → veränderter pH-Wert.
2. Gehirnwellen ändern sich
Von Beta (Alltag) zu Alpha/Theta/Delta (Trance-Zustände) → wie in REM-Schlaf oder Meditation.
3. Autonomes Nervensystem aktiviert
Erst Sympathikus (Kampf/Flucht) → dann tiefer Parasympathikus (Entspannung).
4. Emotionale Entladung
Gespeicherte Emotionen und Traumata können hochkommen (Weinen, Zittern, Schreien ist normal!).
Mögliche "Nebenwirkungen" – völlig normal!
Diese Effekte sind KEIN Grund zur Sorge, sondern Teil des Prozesses:
- Kribbeln in Händen/Füßen: Durch veränderten CO2-Gehalt (harmlos, geht nach Session weg)
- Verkrampfung der Hände ("Tetany"): Ebenfalls durch CO2-Veränderung (geht vorbei, nicht gefährlich)
- Intensive Emotionen: Weinen, Wut, Trauer – das ist gewollt!
- Schwindel: Kann während der Session auftreten (deshalb liegst du!)
- Müdigkeit nach der Session: Dein Körper hat intensiv gearbeitet
- Visuelle/auditive Erfahrungen: Farben, Muster, innere Bilder sind normal
Sicherheitsvorkehrungen in meinen Sessions
So sorge ich für deine Sicherheit:
Vor der Session:
- Ausführliches Vorgespräch (Gesundheitscheck)
- Fragebogen zu Vorerkrankungen
- Bei Unsicherheit: Ärztliche Freigabe erforderlich
Während der Session:
- Du liegst (kein Sturz-Risiko)
- Ich bin die ganze Zeit präsent und aufmerksam
- Du kannst JEDERZEIT abbrechen oder Tempo reduzieren
- Sichere, geschützte Umgebung
Nach der Session:
- Integrationsgespräch (20 Min)
- Du fährst erst, wenn du dich sicher fühlst
- Ich bin 48h nach Session für dich erreichbar
Wann solltest du NICHT Breathwork machen?
Auch wenn du grundsätzlich geeignet bist, gibt es Momente, wo du verschieben solltest:
- Akute Krankheit: Fieber, Grippe, COVID → Körper braucht Ruhe
- Starke emotionale Krise: Akute Suizidalität, psychotischer Schub
- Unter Alkohol/Drogeneinfluss: Selbsterklärend
- Extreme Erschöpfung: Burnout-Phase → erstmal Ruhe
- Kurz vor wichtigem Event: Breathwork kann emotional aufwühlen. Nicht 1 Tag vor Hochzeit/Präsentation!
Fazit: Breathwork ist sicher – wenn professionell begleitet
Die Wahrheit ist: Breathwork ist für die meisten Menschen absolut sicher, wenn es richtig angeleitet wird.
Die Risiken sind minimal, die Vorteile enorm. Aber: Ehrlichkeit im Vorgespräch ist essentiell!
Im Zweifel: Sprich mit deinem Arzt UND mit mir. Gemeinsam finden wir heraus, ob Breathwork für dich geeignet ist.
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